Dekorative Tauben

Tauben sind so unprätentiöse Vögel, dass sie überall unter den unterschiedlichsten natürlichen Bedingungen vorkommen, möglicherweise mit Ausnahme der Arktis und Antarktis. In der Familie der Tauben ist es üblich, etwa 42 Gattungen und mehr als 300 Sorten zu unterscheiden. Ziertauben stellen wahrscheinlich die größte Rassengruppe dar, obwohl sie heute nur noch einen minimalen wirtschaftlichen Nutzen haben. Sie werden hauptsächlich aus ästhetischen Gründen gezüchtet.

Merkmale von Ziertauben

Besonders vielfältig in Arten und Rassen sind Tauben aus Australien und Südasien. Diese Vögel sind jedoch ausschließlich an warmes und sogar heißes Klima angepasst und nicht für die Haltung unter den klimatischen Bedingungen Russlands geeignet. Dieser Artikel konzentriert sich hauptsächlich auf dekorative Taubenrassen, die gut überleben und in der Mittelzone brüten. Sie zeichnen sich auch durch große Vielfalt bei gleichzeitig relativer Unprätentiösität der Haftbedingungen aus.

Natürlich deutet schon der Name der Taubengruppe – dekorativ – darauf hin, dass sie sich durch ihre Originalität im Aussehen auszeichnen. Dies kann eine helle Farbe und ein ungewöhnliches Gefiedermuster, äußere Merkmale oder eine unerwartete Form und ein unerwartetes Wachstumsmuster der Federn sein.

Im Gegensatz zu ihren wilden Verwandten sind viele der Ziertauben bestens für die Volierenhaltung geeignet, da sie nicht über die besten Flugeigenschaften verfügen. Einige Rassen haben praktisch vergessen, wie man hoch fliegt. Obwohl manchmal einige Flugrassen, die sich durch bestimmte dekorative Elemente auszeichnen, auch als Ziertauben klassifiziert werden.

Die Farbe von Ziertauben kann sehr unerwartet und vielfältig sein: von sanftem Grün bis hin zu leuchtendem Rot und Braun. Ihre Größe kann ebenfalls stark variieren, von sehr klein, so groß wie eine Lerche, bis hin zu groß, fast so groß wie ein Huhn.

Innerhalb jeder Rasse sind normalerweise viele Farbvarianten bekannt. Daher diente der Farbton selten als Erkennungsmerkmal einer bestimmten Taubenrasse.

Ziertauben sind in der Regel scheu, daher sollte die Pflege sehr sanft und sorgfältig erfolgen.

Die besten Ziertaubenrassen

Die Namen von Ziertaubenrassen stammen oft von den Namen der Länder oder besiedelten Gebiete, in denen die eine oder andere Sorte gezüchtet wurde. Manchmal spiegelte der Name die Beziehung zwischen den äußeren Merkmalen der Taube und den Merkmalen des Charakters wider, zu dessen Ehren sie ihren Namen erhielt. So tauchten Schwalben, Dompfaffen, Pfauen usw. häufig in den Namen von Taubenrassen auf.

Jakobiner

In europäischen Ländern ist sie besser bekannt als Perückentaube.Ihren Namen verdankt sie einer eigenartigen Perücke – einer Rosette aus fast senkrecht wachsenden Federn, die auf beiden Seiten des unteren Teils des Kopfes ein prächtiges Outfit bildet.

Kommentar! Andererseits ähnelt dieser eigenartige Kragen den Kapuzen der Jakobinermönche.

Dieser flauschige „Kragen“ bedeckt oft den größten Teil des Gesichts der Taube und schränkt ihre normale Sicht auf das Gebiet ein. Aus diesem Grund sind die Flugfähigkeiten der Jakobiner stark eingeschränkt. Sie fliegen schwer und sehr langsam. Ansonsten zeichnen sich die Vögel durch einen proportionalen Körperbau mit langen Beinen und einem dünnen Schwanz aus. Die Farbe des Gefieders kann weiß, schwarz oder bunt sein.

Jakobiner sehen auf Ausstellungen großartig aus und erfreuen sich daher großer Beliebtheit. Sie zeichnen sich jedoch durch eine gewisse Schüchternheit und Zartheit aus. Obwohl sie hervorragend auf Eiern sitzen und Küken füttern können, benötigen sie spezielle Trink- und Futtertröge. Während der Brutzeit wird das flauschige Halsband meist so gestutzt, dass es das Leben der Vögel nicht zu sehr beeinträchtigt.

Pfauen

Eine der beliebtesten und am weitesten verbreiteten Ziertaubenrassen. Das Aussehen der Taube zeigt sofort, dass dieser Name dieser Rasse nicht ohne Grund gegeben wurde. Im Schwanz von Vögeln kann man bis zu vierzig Federn zählen, die die Taube im aufgeregten Zustand fächerartig ausbreitet und wie ein Pfau wird. Die Spitzen der Schwanzfedern sind schön aufgebauscht. Im Allgemeinen wachsen sie vertikal, aber die äußersten Federn können sogar den Boden berühren.

Die Brust der Pfauentauben ragt leicht nach vorne und bildet eine stolze Haltung. Der Kopf ist klein, oval und weist keine Stirnlockenverzierungen auf. Der Körper ist recht kurz mit kleinen Beinen, meist ohne Federn, und der Hals ist lang.

Die häufigste Farbe von Pfauentauben ist Weiß, wodurch diese Vögel bei allen Arten von besonderen Anlässen und Hochzeiten eingesetzt werden können. Es ist diese Taubenrasse, die auf Werbeplakaten meist als „Friedensvogel“ dargestellt wird. Es gibt aber auch andere Farben der Pfauentauben: Gelb, Braun, Rötlich und Schwarz.

Pfauentauben sind in der Haltung sehr unprätentiös und erfüllen ihre Elternpflichten gut. Darüber hinaus sind sie fruchtbar, was eine wertvolle Eigenschaft für die Zucht ist. Pfauentauben fliegen sehr schön und anmutig. Sie haben einen ruhigen, ruhigen Charakter.

Lockig oder wellig

Manchmal werden Tauben dieser dekorativen Rasse Astrachan genannt. Aufgrund des ungewöhnlichen Musters stark gekräuselter Federn auf der Oberseite der Flügel und an den Beinen sind sie schwer mit anderen Rassen zu verwechseln. Die Federn sind so eng gewellt, dass sie spitzenartig und künstlich wirken. Zwar muss die Flugleistung unter solch aufwendigen Dekorationselementen leiden – Tauben gehen und rennen lieber, anstatt zu fliegen. Obwohl die Vögel ansonsten den üblichen Körperbau einer Standardtaube haben. Die Farbe des Gefieders kann einfarbig oder gefleckt sein. Eine Besonderheit der Rasse ist jedoch neben dem lockigen Gefieder auch die weiße Stirn. Auch der Schwanz hat meist eine hellere Farbe.

Schmollmund

Ziertauben, die auch kaum mit anderen Vogelrassen zu verwechseln sind. Tauben erhielten ihren ursprünglichen Namen wegen ihrer exorbitanten Größe, die wie ein geschwollener Kropf aussieht. Manchmal macht es den Kopf völlig unsichtbar. Es gibt verschiedene Arten von Gebläsen:

  • Brünner Gebläse - Sie stammen ursprünglich aus der Tschechischen Republik und haben einen vertikal gestreckten Körper mit langen, nackten Beinen. Vögel bewegen sich mit Unterstützung nicht auf der ganzen Pfote, sondern wie auf den Zehenspitzen und stützen sich nur auf die Zehen.
  • Pommersche Schmollmund – eine der größten Ziertaubenrassen mit einer Höhe von 50 cm. Lange Beine sind mit zottigen, eleganten Federn verziert.
  • Marchenero – Diese Tauben haben einen tief sitzenden Körper, sodass die Kropf nach unten und vorne hängt. Der Schwanz ist mittlerweile fast senkrecht nach unten gerichtet. Die Rasse wurde in Sevilla gezüchtet.

Die Farbe des Gefieders kann in den unterschiedlichsten Schattierungen auftreten.

Widerhaken

Der dekorative Charakter dieser Rasse mag manchen umstritten erscheinen. Sie gehört zur Untergruppe der Warzentauben. Vögel zeichnen sich durch eine konvexe Stirn und einen kurzen Schnabel aus. Charakteristische Merkmale der Rasse sind eigenartige Hautwucherungen um Augen und Schnabel. Darüber hinaus haben Tauben dieser Rasse keine bunten Farben. Sie können unterschiedliche Gefiedertöne haben, haben aber immer eine einheitliche Farbe.

Sächsischer Priester

Wie der Name schon sagt, wurde diese Ziertaubenrasse in Sachsen entwickelt. Es hat eindrucksvolle Verzierungen aus langen Federn an den Pfoten und zwei Wappen auf dem Kopf, die sich sanft in einen Kragen am Hals verwandeln. Dieses einzigartige Gefieder ähnelt leicht der Kapuze eines Mönchs, was den Namen der Rasse erklärt. Darüber hinaus bleibt die Stirn aller Tauben dieser Rasse, unabhängig von der allgemeinen Farbe, immer weiß. Allerdings ist das Gefieder der Rasse nicht besonders leuchtend; Tauben sind meist weiß, grau oder braun.

Deutscher Mönch

Der Name der Rasse erinnert ein wenig an den vorherigen, alles dank der gleichen Federhaube am Hinterkopf. Zwar sind die Federn sehr kurz und die Pfoten sind im Gegensatz zum sächsischen Priester völlig frei von Federn.

Diese Rasse gilt jedoch als recht alt, ihre Wurzeln reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Vögel wissen überhaupt nicht, wie man hoch fliegt, aber sie fliegen immer auf, wenn sie einen Fremden sehen. Auf diese Weise können sie die Tauben dazu verleiten, ihnen zu folgen. Diese Eigenschaft des deutschen Mönchs wurde genutzt, um Vögel aus anderen Taubenschlägen zu stehlen. Auch die Farbe der Tauben lässt sie an Mönche erinnern – im Gefieder dominieren Schwarz- und Weißtöne.

Gimpel

Die Ziertaubenrasse stammt ursprünglich aus Italien, erhielt ihre endgültige Ausbildung jedoch in Deutschland und England. Der Name der Vögel wurde für die für Tauben ungewöhnliche Kupferfarbe des Körpers mit glänzendem, grünlichem Schillern und dunkleren Flügeln vergeben. Es hat normale Proportionen, ist groß und hat einen lebhaften, fröhlichen Charakter. Es ist inhaltlich unprätentiös.

Böhmische, weltraumfüßige Feenschwalbe

Eine Zierrasse mit solch einem komplexen Namen wurde in der tschechischen Provinz in Böhmen gezüchtet. Tauben sind recht groß, haben einen proportional entwickelten Körper und reich befiederte Beine. Doch ihr wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist die unglaublich schöne Farbe ihres Gefieders. Normalerweise besteht es nur aus zwei kontrastierenden Farbtönen, die jedoch im Schachbrettmuster gemischt werden. Genau das gleiche Muster wiederholt sich im Gefieder der Pfoten.

Buchara oder Usbekisch

Die Buchara-Taubenrasse hat eine lange Geschichte. Derzeit wurden daraus mehrere Sorten gewonnen, die am häufigsten als usbekisch bezeichnet werden. Diese Tauben gehören zur Gruppe der Übergangsflug-Dekortauben, da sie auf der ganzen Welt für ihre erstaunlichen Flugeigenschaften bekannt sind. Sie beherrschen besonders gut Sprünge, Saltos und andere unglaubliche Kunststücke im Flug.

Aufmerksamkeit! Neben dem Gurren machen sie Geräusche, die an Trommeln erinnern, weshalb sie auch den Spitznamen Trompetentrommler tragen.

Der Körper der Buchara-Tauben ist ziemlich groß, die Federn sind leicht lockig. Die Pfoten sind notwendigerweise mit Federn bedeckt, manchmal ziemlich lang. Am Kopf befinden sich ein oder sogar zwei Stirnlocken: über dem Schnabel und am Hinterkopf.

Die Farbe des Gefieders kann alles sein, auch bunt.

Tauben dieser Rasse haben einen eher faulen Charakter. Dies führt dazu, dass Vögel bei der Zucht und dem Ausbrüten von Küken nicht sehr aktiv sind. Daher werden ihre Eier oft auf andere, aktivere und bewusstere Tauben gelegt.

Banta-Tauben oder Möwen

Auch diese dekorative Taubenrasse kann als recht alt gelten. Die Vögel haben eine kleine Körpergröße und einen sehr kurzen Schnabel. Äußerlich sehen sie tatsächlich ein wenig wie Möwen aus. Das Hauptunterscheidungsmerkmal dieser Taubenrasse ist jedoch das Vorhandensein einer kleinen dekorativen Verzierung aus Federn, die manchmal in alle Richtungen wächst, zwischen Kropf und Brust. Federn sind auch an den Beinen von Möwentauben häufig. Auf dem Kopf kann ein Kamm vorhanden sein, dies ist jedoch kein zwingendes Merkmal der Rasse.

Die Farbe des Gefieders kann variieren, aber weiße Vögel sehen am schönsten aus.

Bantha-Tauben verfügen über gute Flugfähigkeiten, und auf ihrer Grundlage wurden später mehrere Postrassen gezüchtet.

Ziertauben halten

Tauben sind Vögel, die es gewohnt sind, in Schwärmen zu leben und gleichzeitig friedlich miteinander zu leben. Ihre Lebensdauer beim Menschen kann bis zu 20 Jahre betragen.

Da die meisten dekorativen Taubenrassen schlecht an den Flug angepasst sind, ist es besser, für sie eine Voliere mit einem kleinen Haus darin zu bauen.Ein spezielles Fenster für den Ein- und Ausstieg der Vögel sollte etwa 15–20 cm breit sein. Der Taubenschlag sollte hell und geräumig sein. Besonders Tauben mögen keine Feuchtigkeit, Dunkelheit und muffige Luft. Unter solchen Bedingungen können sie beginnen, krank zu werden.

Sitzstangen werden in Form von Regalen an den Wänden hergestellt und in unterschiedlichen Höhen befestigt. Nistkästen bestehen meist aus Holz.

Für die normale Pflege von Ziertauben sind folgende Hygieneregeln zu beachten:

  • Tränken und Futtertröge müssen regelmäßig mindestens zweimal pro Woche unter fließendem Wasser gewaschen werden.
  • Mindestens einmal im Monat wird der Taubenschlag gereinigt und möglichst sämtlicher Kot aus dem Raum entfernt.
  • Zwei- bis dreimal im Jahr muss der Taubenschlag mit einer Desinfektionslösung behandelt und eine allgemeine Reinigung durchgeführt werden.
  • Kranke Vögel müssen isoliert und behandelt werden.

Tauben werden in der Regel mit verschiedenen Getreidearten gefüttert. Am besten geeignet sind Weizen, Erbsen oder Mais. Um die Verdauung zu erleichtern, werden den Futtertrögen zusätzlich kleine Kieselsteine, Kreide und zerkleinerte Eierschalen zugesetzt.

Während der Winter- und Paarungszeit besteht die Möglichkeit, der Ernährung Kürbis- oder Sonnenblumenkerne hinzuzufügen.

Es ist sehr wichtig, stets für frisches Wasser in den Tränken zu sorgen. Bei heißem Sommerwetter benötigen Tauben besonders viel Wasser. Sie lieben es nicht nur zu trinken, sondern auch darin zu schwimmen.

Abschluss

Ziertauben erfreuen sich trotz ihres geringen wirtschaftlichen Wertes weiterhin großer Beliebtheit und Nachfrage bei Vogelliebhabern. Jedes Jahr werden weltweit mehrere neue Ziertaubenrassen gezüchtet, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Geflügelzüchter gerecht werden.

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